- Lackierverfahren
- Lackierverfahren,Verfahren zum Aufbringen von Lacken. Ältestes Lackierverfahren ist das Streichen mit dem Pinsel; heute wird überwiegend Rollenwerkzeug (z. B. aus Lammfell) verwendet. Weniger Zeit, aber größeren apparativen Aufwand erfordern die Spritzverfahren. V. a. in der Kraftfahrzeugindustrie sind Lackierverfahren ein wesentliches Anwendungsgebiet von Industrierobotern. Gebräuchlichstes Lackierverfahren in der Gerätetechnik ist das Druckluftspritzen (pneumatisches Spritzlackieren) mit der Lackier- oder Spritzpistole, wobei die Druckluft (0,2-0,6 MPa) gleichzeitig Transport- und Zerstäubungsmittel ist. Unter luftlosem Spritzen (hydraulisches Spritzlackieren, Höchstdruckspritzen) versteht man die Lackzerstäubung unter sehr hohem Druck von 18-24 MPa, wobei die Druckluft nur als Drucküberträger dient. Elektrostatisches Spritzlackieren ist das Verspritzen eines Lackes aus einer als Elektrode geschalteten Sprühdüse und das Abscheiden der elektrisch geladenen Lackteilchen auf dem geerdeten Lackiergut. Zu lackierende Gegenstände ohne leitfähige Oberfläche (z. B. Holz, Glas) müssen zuvor mit einer leitfähigen Lösung behandelt werden. Einfachstes industrielles Lackierverfahren ist das konventionelle Tauchlackieren, dessen Anwendung sich jedoch auf Grundierungen und Vorlackierungen beschränkt, ebenso wie das Elektrotauchlackieren (Elektrophorese-Lackierverfahren), bei dem die im wässrigen Lack vorhandenen Pigmente und Bindemittel mithilfe einer angelegten Gleichspannung zu dem als Gegenelektrode geschalteten Lackiergut transportiert, entladen und abgeschieden werden.
Universal-Lexikon. 2012.